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Eine Reise durch drei Jahrzehnte Schweizer Holzbau


«Der Holzzimmerei eigentliches Gebiet ist der Hausrat», hatte einst der Architekt und Kunsttheoretiker Gottfried Semper in seinem Handbuch für Techniker, Künstler und Kunstfreunde gefordert. Dass dieses Diktum längt der Vergangenheit angehört, zeigt diese Publikation eindrücklich. Holz als ältester Baustoff der Menschheitsgeschichte ist fast überall vorhanden, vergleichsweise leicht zu bearbeiten und mit faszinierenden statischen Qualitäten ausgestattet. Als herausragendes Beispiel in der europäischen Holzbauweise gilt die Schweizer Bautradition. Sie hatte im Zuge des Wirtschaftsbooms der 1950er-Jahre an Bedeutung verloren, inzwischen wird Bauen in Holz immer beliebter, wichtige Architekturbüros und Baufirmen bauen mit und in Holz.

Hubertus Adam, Architekturkritiker und lange Jahre Direktor des Schweizerischen Architekturmuseums SAM, dokumentiert die Geschichte des Holzbaus anhand eines der einflussreichsten Schweizer Unternehmen und lotet im Gespräch mit dessen Gründer Walter Schär bautechnische Aspekte aus. Indem er den Holzbau im internationalen Kontext verortet, richtet er gleichzeitig einen Blick in die Zukunft. Karin Hofer dokumentiert in stimmungsvollen Aufnahmen fast zweihundert Bauten zu den unterschiedlichsten Tages- und Jahreszeiten. Pläne und Visualisierungen vermitteln Einsichten in die innovative Technik und vervollständigen den sorgfältigen gestalteten Band.

«Mit der Feststellung, Holz habe das Ghetto des Ruralen verlassen und sei in der Stadt angekommen, beendet Hubertus Adam den ersten Teil des Buches und zitiert augenzwinkernd Gottfried Sempers Diktum, dass Holz, aus der ‹dekorativen Behandlung der Zimmerkonstruktion entwickelt, niemals Vorbild einer monumentalen Kunst› sein könne. Wir zwinkern mit!» Simon Heiniger, Architektur Basel

Walter Schär (Hg.)
352 Seiten, 284 meist farbige Abbildungen, Visualisierungen und Pläne, 
broschiert, 24 x 32 cm, Deutsch (Text: Hubertus Adam; Widmung: Franz Dodel; Fotografie: Karin Hofer; Gestaltung und Lithografie: P’INC AG; Korrektorat: Kurt Wilhelm; Druck: Jordi AG). Basel 2020.