Wo steht die Fotografie in der Schweizer Kunst zu Beginn des neuen Jahrtausends? Wie arbeiten junge Künstlerinnen und Künstler mit dem Medium, welche Themen bearbeiten sie, wie gehen sie mit der Digitalisierung und Mediatisierung, mit dem Entzug direkter Wahrnehmung um? 2006 hat das Fotomuseum Winterthur in einer von Thomas Seelig und Urs Stahel kuratierten Ausstellung zeitgenössische Fotokunst in der Schweiz präsentiert, die Felder wie Welterkundungen, Wirklichkeitskonstruktionen und Ich-Welten ins Blickfeld rückten. Parallel dazu erschien eine reich ausgestattete, zweisprachige Publikation, die heute international bekannte Positionen zeigt: Christian Andersen, Ruth Blesi, Collectif_Fact, Marianne Engel, Klodin Erb/Eliane Rutishauser, Serge Frühauf, Goran Galic/Gian-Reto Gredig, Anna Kanai, Körner Union, Hendrikje Kühne/Beat Klein, Florence Lacroix, Loan Nguyen, Marco Poloni, Katja Richter, Rockmaster K, Daniel Schibli, Christian Schwager, Shirana Shahbazi, Nele Stecher, Christian Waldvogel und Herbert Weber. Sachkundig und lustvoll erkundet der Bildband die schweizerische Fotografie zu Beginn des 21. Jahrhundert.

«Die vergangenen zehn, fünfzehn Jahre haben die alten Festungen von dokumentierender Fotografie und vom künstlerischen Gebrauch der Fotografie endgültig pulverisiert. Die Kunst zeigte sich zunehmend fotografischer, fotorealer; nicht mehr Utopien und Totalisierungen waren ihr Ziel, sondern das Festhalten und Kommentieren der Welt und ihrer Verhältnisse, das fotografische Erkunden, die fotografische Erforschung und Aneignung der Wahrnehmung in Raum und Zeit … Verstehen, nachvollziehen und nicht vorschlagen, entwerfen, war die zentrale Haltung.» Urs Stahel, in: Reale Fantasien / Real Fantasies

«Ein Katalog, der wegen seiner rundum schönen Machart zum Fetisch taugt.» Sascha Renner, Tagesanzeiger

«Es gelingt dem Buch, die Gratwanderung der Fotografie zwischen abgebildeter Wirklichkeit und fantastischer Illusion zu zeichnen.» Artinvestor