Lektorat, Korrektorat


25 merkwürdige Geschichten aus der Schweiz


In fünfundzwanzig Erzählungen, die in der Schweiz spielen, berichtet Dominik Landwehr über medienhistorische Themen von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart. Das Spektrum reicht von den in Zürich erfundenen Photo­chrome-Bildern über Gianni Andreolis Wolkenprojektor ‹Spitlight› zu einem Zirkuslöwen, der im Kloster Einsiedeln lebte, und weiter zu den Erfolgen eines Zuger Kryptographie-Unternehmens und dem Brettspiel ‹Kreml›, das in Deutschland, Japan und den USA heiss begehrt, in der DDR aber verboten war.

Die merkwürdigen Geschichten fokussieren Medien im histori­schen und zeitgenössischen Kontext: Das ‹Gespensterbuch› des Zürcher Pfarrers Ludwig Lavater über Berggeister und Lichterkrebse war ebenso ein Medium wie der voluminöse ‹Eidophor›-Projektor für Gross­bild­fernsehen; Alexander Solschenizyns Monumentalwerk ‹Archipel Gulag› führte zur Ausbürgerung des Nobelpreisträgers, der sich für einige Jahre ins Tösstal zurück­zog; die 35mm Kamera ‹Tessina› war bei der Stasi ebenso beliebt wie bei der CIA und brachte es bei der Watergate-Affäre zu zweifel­haftem Ruhm; und das geheime Tagebuch des Rechtspopulisten James Schwarzenbach zeigt, wie dessen frühe Konversion zum Katholizismus die spätere politische Laufbahn prägte.

Aus diesen Erfindungen und Ereignissen entwickelt Dominik Landwehr ein originelles Panoptikum zum medialen Wandel über mehrere Jahrhunderte. Als Journalist, Kultur- und Medienwis­sen­schaftler publiziert er zu Themen wie Digitalisierung, Technikgeschichte und Industriekultur, hat zahlreiche Bücher über digitale Kunst und Kultur veröffentlicht und war lange Jahre Leiter des Fachbereichs ‹Pop & Neue Medien› beim Migros-Kultur­prozent.


Dominik Landwehr
160 Seiten, 25 Abbildungen, Deutsch (Gestaltung: Huber/Sterzinger; Lektorat: Claus Donau). Zürich 2024