Autor
Küste der guten Hoffnung
Das Wrack der Cabo Santa Maria
Claus Donau
100 Seiten, farbig illustriert
Basel 2022
Der Essay behandelt die Geschichte der spanischen Grossfamilie Ybarra, deren Unternehmen im 19. Jahrhundert gegründet worden war und die ihre Geschäftsbereiche immer weiter ausgedehnt hatte, bis sie zu einem der mächtigsten Firmenimperien Spaniens aufgestiegen war. Die Ybarra investierten zielstrebig in landwirtschaftliche Erzeugnisse, Seetransporte und Bergbau bis hin zu Hochöfen und eigenen Banken, dienten sich früh den nationalistischen Bewegungen an und blieben Franco treu, bis der Caudillo 1975 starb. Hintergrund der Erzählung sind die internationalen Konflikte während des Bürgerkriegs und die europäische Kolonialgeschichte mit ihren Folgen wie Genozide, Pandemien und Sklaverei.
Stichwortgeber für den Essay ist das Schiffswrack der Cabo Santa Maria auf der kapverdischen Insel Boa Vista. Im Herbst 1968 lief der Linienfrachter an der Costa de Boa Esperança auf Grund. Das Schiff, beladen mit Handelsgütern, war auf dem Weg nach Südamerika, die Ursache der Havarie blieb ungeklärt. Wochenlange Bergungsversuche der Reederei Ybarra y Compañia blieben ohne Erfolg und wurden in den Medien breit kommentiert, das Unglück galt als Zeichen für den wirtschaftlichen Niedergang. Hatten bereits der Bürgerkrieg und der Zweite Weltkrieg der Reederei Verluste zugefügt, so scheiterten bald darauf alle Innovationsprojekte. Das Traditionsunternehmen wurde von einer deutschen Grossreederei geschluckt und existiert nicht mehr. Die Cabo Santa Maria aber liegt weiter an der Küste von Boa Vista. Sie hat Reiseblogger und Tourismusveranstalter zu abenteuerlichen Fantasieberichten inspiriert, die Fakten, nicht weniger dramatisch, versammelt dieser Bericht.