Seit bald fünf Jahrzehnten verfolgt Klaus Born seinen Weg in der Malerei, gleichzeitig entstehen zahlreiche Künstlerbücher. Früh schon entdeckt er alte Schulhefte und Bücher zum Bemalen und Bezeichnen, deren leere und bedruckte Seiten ihn zum künstlerischen Dialog auffordern. Dabei entstehen mehr als dreihundert Buch-Unikate, die in Format, Umfang und technischer Bearbeitung variieren: Hefte, Bücher und Kataloge, die in Öl, Leimfarbe und Kreide, in Bleistift, Tusche und Kohle bearbeiten werden. Die vorliegende Publikation führt Borns Künstlerbücher in einer Art Metabuch zusammen: Die aus ihrem Ursprungskontext herausgelösten Buchseiten gehen neue Verbindungen ein und kreieren überraschende Narrative. In einer kongenialen Text- und Tonspur entwirft Klaus Merz eine Handvoll Dreizeiler, ein ausführliches Werkverzeichnis rundet den Band ab.  

«Born holt seine Inspirationen vielerorts. In seiner piemontesischen Umgebung, in den Strukturen der Mauern, die er selber baut, in den Girlanden der Reben, die er pflegt, von den sanften Hügeln und dem Zug der Wolken, dem Wetter und der Witterung, bei Licht und Schatten. Er holt sie aus seiner intensiven Lektüre und selbst aus den eigenen Mal-Unterlagen. Wir wandern mit ihm, Peter Handke und Paul Cézanne auf die Montagne Saint-Victoire, rasten mit Petrarca auf dem Weg zum Mont Ventoux, kehren heim zu Cesare Pavese und seinem magischen Geburtsort San Stefano am Flüsschen Belbo.» Guido Magnaguagno, Kunstbulletin 11/2011