Die Geschichte der Juden im Gebiet der heutigen Schweiz reicht zurück bis in die Antike. Jüdinnen und Juden wurden abwechselnd willkommen geheissen oder verfolgt, umworben oder schikaniert, emanzipiert oder strikte reguliert. Wie manifestiert sich ihre Präsenz? Das zweisprachige Buch begibt sich auf eine Spurensuche. Was erzählen uns winzige Würfel aus Knochenmaterial? Worüber berichten ein Teegeschirr, ein Studenten-Bierseidel, eine Tora-Rolle? Was verbindet Juden, die Türkei und den Schokoladenriegel ‹Ragusa›? Die Objekte sind vielfältig, die Palette reicht von Münzen und Ringen über mittelalterliche Urkunden bis zu modernen Möbeln, Ritualobjekten und Reisezubehör. Sie erzählen von Zugehörigkeit und Ausgrenzung, Flucht und Rückkehr, kulturellem Reichtum und antisemitischen Stereotypen. Hans Grunert hat fünfzig Objekte aus dem Jüdischen Museum der Schweiz, aus befreundeten Museen und Privatsammlungen detailgenau fotografiert. Anhand dieser Auswahl skizzieren Naomi Lubrich und Caspar Battegay zweitausend Jahre Geschichte aus der Perspektive der meistdiskutierten Minderheit skizzieren.