Lektorat, Projektleitung, Produktion


Iluminando Vidas

Afrika, wahlweise ein Kontinent der Katastrophen oder ein weisser Fleck im Bewusstsein westlicher Medien, birgt jenseits von Bürgerkriegen, Hunger und Armut eine reiche Kultur an zeitgenössischer Fotografie. In Mosambik, oft nur noch wahrgenommen als «failed state», haben junge Fotografen eine Szene hervorgebracht, deren Arbeiten durch ihr hohes ästhetisches, inhaltliches und formales Niveau bestechen. Die meisten von ihnen sind Schüler und spätere Mitarbeiter des 2009 verstorbenen Ricardo Rangel, der für seine sozialkritischen Reportagen berühmt geworden ist. ‹Iluminando Vidas› zeigt das Spektrum der mosambikanischen Fotografie und präsentiert Fotografien vom Alltag im postkolonialen Land: Soldaten und Fischer, Frauen und Kinder, Prostituierte und Kriegsversehrte, Narben, die der Bürgerkrieg hinterlassen hat. Texte zur Geschichte des Fotojournalismus, eine Hommage an Ricardo Rangel, Statements der Fotografen sowie biografische Angaben ergänzen den gross­zügigen Bildteil. Das Buch erschien anlässlich der von den Herausgebern organisierten Wanderausstellung, die im Fotoforum des Centre PasquArt in Biel, dem Centro Portugues de la Fotografia in Porto, der National Art Gallery of Namibia in Windhoek und der Associação Moçambicana de Fotografia in Maputo gezeigt wurde.

«‹Iluminando Vidas› dokumentiert die Arbeiten Ricardo Rangels und seiner Schüler. Seit den vierziger Jahren fotografierte und arbeitete er als Redakteur verschiedener Zeitungen und gilt als einer der Väter der unabhängigen Fotografie Afrikas. Die Kunst ist bei ihm vom Dokument nicht zu trennen, das Politische nicht vom Privaten.» Süddeutsche Zeitung


Bruno Z’Graggen, Grant Lee Neuenburg (Hg.)
168 Seiten, ca. 100 Abbildungen in Duplex, gebunden mit Schutzumschlag, 20 x 23 cm, Deutsch/Französisch (‹Ricardo Rangel und die mosambikanische Fotografie›/‹Ricardo Rangel et la photographie mozambicaine›) sowie Englisch/Portugiesisch (‹Ricardo Rangel and the Mozambican Photography›/‹Ricardo Rangel e a Fotografia Moçambicana›) (Gestaltung/Lithografie: Atelier Urs & Thomas Dillier; Lektorat: Claus Donau, Ursula Schweizer; Übersetzungen: Traducta SA, Brigitte Weber Rudin; Druck: Longo). Basel 2002