Projektleitung, Produktion


Ausleben
Gedanken an den Tod verschiebt man gerne auf später

«Der Sonne und dem Tod kann man nicht ins Gesicht blicken», so beschrieb François de La Rochefoucauld die Unmöglichkeit, sich der eigenen Endlichkeit zu stellen. In ‹Ausleben› berichten fünfzehn Frauen und Männer zwischen 82 und 111 Jahren, wie man das Unvermeidliche anschauen und akzeptieren kann. Ein Jazzmusiker, eine Bundesrichterin, ein ehemaliger Verdingbub und andere blicken zurück und wagen den Blick nach vorne. Wie möchte ich am liebsten sterben? Fürchte ich mich vor dem Tod? Kann ich mit ihm Frieden schliessen? In Würde zu altern und zu sterben ist eine enorme Aufgabe. Dennoch, oder gerade darin, verliert der Tod für viele alte Menschen seinen Schrecken; manche entwickeln eine Art humorvolles Verhältnis zu ihm, andere sind besorgt und bleiben gleichwohl gefasst. Es sind mutige Menschen, die im Gespräch mit Mena Kost berichten – eindrücklich porträtiert von Annette Boutellier. «Der Tod ist kein Wolf, der am Waldrand steht und vor dem man Angst hat», sagt die neunzigjährige Sophie Pfister-Odermatt. «Wenn jemand Angst hat vor dem Tod, hilft es, darüber zu reden.» Das Buch spricht darüber und ermuntert, miteinander ins Gespräch zu kommen.


Mena Kost, Annette Boutellier
196 Seiten, 55 Abbildungen, gebunden, 15 x 20 cm (Gestaltung: Karin Rütsche/Focus Grafik; Lektorat: Doris Tranter; Lithografie: Andreas Muster/mustera; Druck: Kösel). Basel 2020